Geschichte

Unsere Schule in Mehrstetten früher und heute

Viele ältere Mehrstetter erinnern sich noch an das alte Schulhaus in Mehrstetten. Es stand auf dem Marktplatz an der Stelle, wo jetzt die Zweigstelle der Kreissparkasse in einem neuen Gebäude untergebracht ist.

In diesem alten Schulhaus waren nicht nur die Klassenzimmer für die Schüler; auch die Familie des „Oberlehrers“ wohnte im Obergeschoss des Hauses. Die Schülerinnen und Schüler waren in Unter- und Oberklassen eingeteilt. Die Klassen 1 bis 4 wurden vom „Unterlehrer“ unterrichtet, die Klassen 5 bis 8, die Oberklasse, vom „Oberlehrer“, der gleichzeitig Schulleiter war.

Dies war so bis zum Jahr 1955. Die Schülerzahlen waren zu groß geworden für nur 2 Klassen. Ein dritter Lehrer wurde nach Mehrstetten versetzt, und es wurde eine Mittelklasse gebildet. Das waren die Klassen 3 und 4, die ab und zu, z.B. in Sprachkunde, auch noch die Klassen 5 und 6 als Gäste dazu bekamen. Diese Mittelklasse hatte nur einen kleinen Kellerraum zur Verfügung, aus dem aber erst noch der Kindergarten, das „Katzenschüale“, vertrieben werden musste.

Aber Besserung war in Sicht: Das neue Schulhaus war schon im Bau und wurde am 26. November 1955 mit einem großen Fest eingeweiht. In diesem Schulhaus sind wir heut noch und haben bis heute fast alle Zimmer renoviert und vieles umgebaut.

Ab der Mitte der 60er Jahre wurde das Schulwesen in Baden-Württemberg grundlegend umgestaltet. „Schulentwicklungspläne“ wurden von der Politik in Gang gesetzt, die folgende Ziele hatten:
1.     Es sollte flächendeckend ein 9. Schuljahr an der Hauptschule eingeführt werden.
2.    Überall im Land sollten die Kinder in  Jahrgangsklassen unterrichtet werden.
Das bedeutete das „Aus“ für viele kleine Landschulen, die bisher ein-, zwei- oder mehrklassig unterrichtet worden waren.

In Mehrstetten und den benachbarten kleinen Schulen in Gundershofen, Sondernach und Hütten erkannte man sehr schnell, dass eine Zusammenarbeit sich nicht nur auf die 9. Klasse beschränken sollte. Diese Zusammenarbeit begann mit dem Schuljahr 1967/68 mit Klasse 9. Schon ein Jahr später führte man alle Klassen von 1 bis 9 zusammen, und zwar die Klassen 1 und 2 in Hütten, die Klasse 3 in Sondernach und 4 in Gundershofen. Somit besuchten alle Schüler der Orte zwischen Mehrstetten und Teuringshofen ab 1968 Jahrgangsklassen. Alle Gemeinden hatten einen Vorteil bei dieser Lösung: Das Schulhaus in Mehrstetten war mit den Hauptschulklassen gefüllt, und alle Schulhäuer in den Schmiechtalgemeinden hatten in ihren Schulgebäuden weiterhin Schulbetrieb. Es musste auch nichts neu gebaut werden.

Dieser freiwillige Zusammenschluss hatte damals Modellcharakter in ganz Baden-Württemberg.

Der Schulverband überstand in dieser Form auch die folgenden Gemeinde- und Kreisreform, die alle Schmiechtalgemeinden der Stadt Schelklingen und dem Alb-Donau-Kreis zuordnete, während Mehrstetten als selbständige Gemeinde dem Kreis Reutlingen zufiel.

Zum Ende des Schuljahres 1996/97 beendete die Gemeinde Schelklingen aus politischen Gründen die Zusammenarbeit im Schulverband. Seither besuchen die Schüler der Klassen 8 und 9 die Schillerschule in Münsingen, um die Möglichkeit zum Zusatzunterricht für Klasse 10 zu haben.

Ab dem Schuljahr 2011/12 werden in der Grundschule Mehrstetten nur noch die Klassen 1 bis 4 unterrichtet, die Sekundarstufe geht nach Münsingen.

Seit dem Schuljahr 2017/2018 wird die Mehrstetter Grundschule als verbindliche Ganztagesschule betrieben.
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